Carl Norbert Martin Kunze
Ein Erfahrungsbericht
„Durch die Geräte kann ich mich auch mit fremden Leuten gut unterhalten.“
Carl Norbert Martin Kunze
Viele Logopäden appellieren seit Jahren dafür, dass jeder, der an Aphasie leidet und für den es möglich ist, mit einer Kommunikationshilfe arbeiten sollte. Insbesondere Kinder sollen frühzeitig damit in Berührung kommen. Carl Norbert Martin Kuntze ist das beste Beispiel dafür, wie positiv sich eine frühzeitige Arbeit mit den Geräten auf das Leben der Betroffenen auswirkt.
Carl Norbert Martin Kunze, kurz Norbert, kennt die Arbeit mit Kommunikationsgeräten, einem wesentlichen Bereich der Unterstützten Kommunikation (UK), ganz genau. Seitdem er 13 Jahre alt ist arbeitet er mit unterstützter Kommunikation, also mit Geräten, die er selbst bedienen kann und die „für ihn“ sprechen. Sein Leben wurde dadurch deutlich vereinfacht und bereichert. Norbert kam im Jahr 1983 mit einer Tetraspastik mit Halbseiten-Zungenlähmung zur Welt. Da er ein sogenannter „halber Mundsprecher“ ist, können ihn Menschen, die ihn und seine Aussprache kennen, auch ohne Gerät verstehen. Fremden, die ihn neu kennenlernen, fällt das schwer. Deswegen sagt er selbst: „Durch die Geräte kann ich mich auch mit fremden Leuten gut unterhalten.“
Während er bislang mit Geräten mit Fingersteuerung gearbeitet hat, hat eine Mitarbeiterin von epitech Kommunikationshilfen ihm vor Kurzem auch ein Gerät vorgestellt, dass durch einen Sensor mit den Augen gesteuert wird.
„Norberts Spastik erschwert ihm manchmal die Kommunikation mit dem bisherigen Gerät. Deswegen habe ich ihm vorgeschlagen, dass er sich mit einem anderen Gerät mit Augensteuerung auseinandersetzt“, erklärt die ausgebildete Logopädin, die Norbert bereits seit vielen Jahren kennt. Das Gerät würde ihm die Kommunikation noch mehr vereinfachen.
Aktiver Teil der Gesellschaft
Der 37-Jährige lässt sich durch seine Krankheit keineswegs davon abhalten, in der Gesellschaft aktiv zu sein. Er war beispielsweise jahrelang im Vorstand der Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation und ist in dieser Zeit selbstständig per Zug zu den Veranstaltungen gefahren. Mittlerweile hat er seine Funktion zwar aufgegeben, in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Eckardtsheim ist er weiterhin täglich und arbeitet dort an verschiedenen Dingen und Materialien.
Mit den Kommunikationshilfen wird Menschen wie Norbert ein Stück Normalität gegeben. „Menschen mit Behinderung sind ein Teil der Gesellschaft und sollen sich ebenso mitteilen dürfen und können wie Menschen ohne Beeinträchtigung“, sagt die Logopädin der Firma epitech.