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Susanne Garstecki

Ein Erfahrungsbericht

„Ich freue mich, ich freue mich!”

Wie das flexible Susanne begeistert

Diagnose Schlaganfall. Von einem auf den anderen Moment ist nichts mehr so, wie es mal war. Laufen, Essen, Sprechen – viele Patienten müssen alltägliche Dinge von Grund auf neu erlernen. So erging es auch Susanne Garstecki, die einen schweren Schlaganfall hatte. Mit dem Kommunikationsgerät flexible hat sie in der Therapie einen treuen Begleiter gefunden.

Auf ihrem Balkon fühlt sich Susanne wohl. Sie kümmert sich um ihre Blumen und genießt die frische Luft. Ihrem Wohlfühlort sieht man nicht an, dass Susanne hier einige Zeit keine entspannten Momente verbringen konnte. Vor 19 Jahren stellte ein Schlaganfall ihr Leben auf den Kopf. Besonders das Sprachzentrum war in Mitleidenschaft gezogen worden, dazu kam eine halbseitige Lähmung. Im Jahr 2011 überwies sie schließlich ein Neurologe an den klinischen Linguisten Detlef Wiechmann. Er half ihr dabei, einen Weg zu finden, sich sprachlich wieder besser ausdrücken zu können.

„Susanne hatte große Hemmungen, beispielsweise bei der Kontaktaufnahme mit dem Telefon. Wir sind damit gestartet, uns zunächst anzurufen oder auch mal bei WhatsApp zu schreiben, damit sie langsam wieder an die Kommunikation herangeführt wurde”, erklärt Wiechmann.

Wunschwörter im Geräte-Wortschatz

Bei der Überlegung, wie die sprachliche Kommunikation weiter verbessert werden könnte, kamen Wiechmann die elektronischen Kommunikationshilfen, die über die Firma epitech vertrieben werden, in den Sinn. Mit den Experten des Unternehmens wurde beratschlagt, welches Gerät das passende für Susanne sei. Nur kurze Zeit nach der ersten Kontaktaufnahme hielt Susanne ihr Modell flexible, das von der Krankenkasse direkt genehmigt wurde, in den Händen. Seitdem ist von ihr wieder mehr zu hören – wenn sie an ihren kleinen Sprachassistenten denkt, wird sie emotional: „Ich freue mich, ich freue mich!”.

Bei Susanne zeigen sich die Auswirkungen des Schlaganfalls so, dass die Artikulation zwar nicht gestört ist, dafür aber die semantischen Zusammenhänge ihrer Sätze häufig nicht einfach zu verstehen sind: „Manchmal muss man noch übersetzen: Aphasisch – Deutsch, Deutsch – Aphasisch”, sagt Wiechmann und schmunzelt. Mit dem Kommunikationsgerät flexible kann Susanne auch die Wörter schnell kommunizieren, die sie derzeit nicht so einfach aussprechen kann oder die ihr nicht direkt einfallen. Das Gerät ist in der Lage, dazuzulernen: Wörter, die vorher nicht im Wortschatz des Geräts enthalten waren, können einfach hinzugefügt werden. Beispielsweise Wörter, die von Susanne häufig genutzt werden, wie die Namen von bestimmten Wein- und Käsesorten, die sie gerne einkauft. Zum Einkaufen oder zu privaten Treffen kann Susanne das tragbare Gerät mitnehmen und hat ihren digitalen Helfer so für alle Fälle immer zur Hand, wenn sie ihn braucht.

„Das ist richtiges Sprechen”

Die Handhabung der Kommunikationshilfe ist simpel. Schnell brachte sich Susanne beispielsweise selbst bei, wie sie eine Passwortsperre einstellt. „Sie hat sich in die Bedienung schnell reingefuchst”, lobt Wiechmann. Er sieht durch die Nutzung des flexible besonders die Lebensqualität seiner Patientin gesteigert. „Sie traut sich wieder, mal selbst einkaufen zu gehen oder besorgt sich eigenständig ihre ärztlichen Verordnungen und ruft Leute an – alles Dinge, bei denen sie vorher Hemmungen hatte.” Ob Susanne das Gerät auch anderen Schlaganfall-Patienten empfehlen würde? Ihre Antwort darauf ist deutlich. Energisch sagt die 59-Jährige: „Immer, immer, immer! Das ist richtiges Sprechen.”