Skip to content

Begriffserklärungen

Von A bis Z

Wer sich mit der Welt der Epilepsie-Überwachung und Kommunikationshilfen auseinandersetzt, der kommt mit vielen Begriffen in Berührung, die nicht direkt selbsterklärend sind. Wir wollen Ihnen mit unseren Begriffserklärungen dabei helfen, sich direkt besser zurechtzufinden.

Epilepsie-Ãœberwachung
  • a
  • b
  • c
  • d
  • e
  • f
  • g
  • h
  • i
  • j
  • k
  • l
  • m
  • n
  • o
  • p
  • q
  • r
  • s
  • t
  • u
  • v
  • w
  • x
  • y
  • z

Show all posts

  • Absence – Kurzfristige, im EEG nachweisbare Bewusstseinsstörung mit nachfolgender Amnesie als Zeichen eines epileptischen Anfalls. Sie ist durch Schlafentzug und Hyperventilation provozierbar. Zu unterscheiden sind typische und atypische Absencen sowie solche mit Myoklonien.

  • Adhärenz – Akzeptanzverhalten des Patienten oder eines Ratsuchenden gegenüber medizinischen oder psychotherapeutischen Maßnahmen; im engeren Sinn: die korrekte Einnahme verordneter Medikamente, das Befolgen einer Ernährungsumstellung oder die Veränderung des Lebensstils

  • Amnesie – Quantitative Gedächtnisstörung mit zeitlich oder inhaltlich definierter
    Erinnerungsbeeinträchtigung aufgrund organischer oder psychogener Ursache.

  • Anfall, BNS (West-Syndrom) – Blitz-Nick-Salaam-Anfall (veralteter Begriff; heute: West-Syndrom). Epilepsie im Säuglings- und Kleinkindalter mit generalisierten fokalen oder multifokalen Anfällen, den sogenannten infantilen Spasmen. Beginnt im Alter von zwei bis acht Monaten. Krämpfe mit heftigen Muskelzuckungen für Bruchteile von Sekunden. Nicht selten sind Serien mit 20-30 Anfällen hintereinander. Anfälle werden vor allem morgens nach dem Aufwachen beobachtet.

  • Anfall, dissoziativ – Auf einem emotionalen Konflikt basierender psychogener Anfall.

  • Anfall, fokal/einfach-fokal – Von einer bestimmten Stelle (Herd) im Gehirn ausgehender Anfall ohne Bewusstseinsverlust. Kann zu örtlich umschriebenen Muskelzuckungen kommen zum Beispiel in einer Gesichtshälfte oder in einer Hand/einem Arm.

  • Anfall, generalisiert – Primär generalisiert: resultiert aus einer Störung beider Hirnhälften. Das bedeutet, es finden sich keine Hinweise auf eine umschriebene örtliche Störung eines Teils des Gehirns. Sekundär generalisiert: geht dem Anfall eine Aura oder ein fokaler Anfall voraus, so spricht man von einem sekundär generalisierten Anfall oder einem fokal eingeleiteten großen Anfall.

  • Anfall, Grand mal oder GTKA (generalisiert tonisch-klonischer Anfall) – Großer epileptischer Anfall mit kurzer tonischer und längerer klonischer Komponente die mehrere Minuten dauern kann. Einhergehend mit Bewusstlosigkeit. Nicht zwingend, aber möglich ist die Einleitung durch eine Aura. Postikale Phase (Erholungsphase) im Anschluss (bis zu Stunden andauernder tiefer Schlaf).

  • Anfall, Impulsiv Petit mal (juvenile myoklonische Epilepsie, Janz Syndrom) – In der Jugend auftretende Epilepsieform. Plötzlich auftretendes Zittern an Schultern und Armen, häufig werden Gegenstände fallen gelassen oder weggeschleudert.

  • Anfall, komplex-fokal – Fokaler Anfall mit Bewusstseinsveränderungen und bestimmten
    Automatismen (Automatisch ablaufende Bewegungserscheinungen wie Nesteln, Zupfen,
    Klopfen, Streicheln über ein Kleidungsstück, mechanisches Öffnen und Schließen der Hände
    und Treten oder Scharren mit den Füßen) Manchmal wird ein komplex fokaler Anfall von
    einem einfach fokalen Anfall eingeleitet. Ein komplex fokaler Anfall kann in einen
    generalisierten tonisch-klonischen Krampfanfall (GTKA) übergehen.

  • Anfall, myoklonisch-astatisch (Doose Syndrom) – Tritt im frühen Kindesalter auf. (zweites bis fünftes Lebensjahr) Jungen sind doppelt so häufig betroffen wie Mädchen. Plötzlicher Verlust des Muskeltonus – hierdurch oft Stütze möglich.

  • Anfall, Petit mal – Kurzer generalisierter Anfall mit Bewusstseinsstörung.

  • Anfall, tonisch-klonisch – Anfall mit Abfolge von tonischen und klonischen Bewegungen; andere Bezeichnung für Grand-mal-Anfall. Genauere Bezeichnung: generalisierter tonisch-klonischer Anfall (GTKA).

  • Anfallsprovokation – Absichtliche Krampfauslösung, zum Beispiel durch Lichtreize oder übertrieben starkes Ein- und Ausatmen (Hyperventilation).

  • Antiepileptika/Antikonvulsiva – Arzneimittel, welche die neuronale Aktivität vermindern und dadurch epileptische Anfälle unterdrücken oder deren Entstehung verhindern. Antiepileptika beeinflussen die Wirkung von Neurotransmittern und Ionenkanälen, wodurch sie die Erregungsentstehung und -ausbreitung modulieren.

  • Apathie – Teilnahms- und Leidenschaftslosigkeit, Abwesenheit von Affekten und Antrieb, Unempfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen.

  • Artikulationsstörung – Funktionelle oder organisch bedingte Aussprachestörung (Lautbildungsstörung).

  • Asystolie – Fehlen der elektrischen Herzaktivität und dadurch ausbleibende Kontraktion des Herzens (Herzstillstand).

  • Ätiologie – Die im Einzelfall einer Erkrankung zugrunde liegende konkrete Ursache, bzw.
    allgemein die der Entstehung und Entwicklung einer Erkrankung zugrunde liegenden
    Ursachen, Risikofaktoren und krankhaften Regulationsmechanismen.

  • Aura – Wahrnehmungen unmittelbar vor einem epileptischen Anfall oder vor einer Migräne. Sie sind sensibel (zum Beispiel Taubheitsgefühl, Kribbeln), sensorisch (zum Beispiel Geruchs[1]oder Geschmackssaura), vegetativ (epigastrische Aura) oder psychisch (Glücks-/Angstgefühl, Déjà-vu-Erlebnis). Außerdem kommen auch neurologische Symptome wie Seh- oder Sensibilitätsstörungen, Paresen oder Aphasie vor.

  • benigne – Gutartig.

  • bilateral – Beidseits, zweiseitig oder disymmetrisch.

  • Biofeedback – Wissenschaftlich fundiertes Verfahren, mit dem körperliche Prozesse, die in der Regel der unmittelbaren Sinneswahrnehmung nicht zugänglich sind, mit technischen Hilfsmitteln in visueller oder akustischer Form kontinuierlich rückgemeldet werden. Beispiele sind Herz- und Atemfrequenz, Blutdruck, EEG- und EMG-Signale. Ziel ist deren verbesserte Wahrnehmung und Beeinflussung.

  • Bradykardie – Herzrhythmusstörung mit niedriger Herzfrequenz.

  • Compliance – Bereitschaft eines Patienten zur Zusammenarbeit mit dem Arzt bzw. zur Mitarbeit bei diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen, zum Beispiel Zuverlässigkeit, mit der therapeutische Anweisungen befolgt werden (sogenannte Verordnungstreue).

  • CT – (Computertomographie) Röntgendiagnostisches, computergestütztes bildgebendes Verfahren.

  • Doose-Syndrom – Siehe Anfall, myoklonisch-astatisch.

  • Dyskinesie – Bewegungsstörungen, die häufig hyperkinetisch ausgeprägt und meist pharmakologisch induziert sind (zum Beispiel durch Levodopa oder Neuroleptika).

  • EEG – Elektroenzephalografie. Diagnostische elektrophysiologische Methode zur Registrierung von Potenzialschwankungen, die aus Gehirnaktivität resultieren (sogenannte Hirnströme). Die Potenzialschwankungen ergeben sich aus den Summenpotenzialen von Neuronenverbänden. Sie werden mit an der Kopfoberfläche befestigten Elektroden registriert, apparativ verstärkt und kontinuierlich aufgezeichnet.

  • einfach-fokaler Anfall – Siehe Anfall, einfach-fokaler.

  • Enzephalopathie – Nichtentzündliche diffuse Erkrankung oder Schädigung des Gehirns mit
    wechselnden Symptomen.

  • Epilepsie – Durch wiederholtes Auftreten von oder einem erhöhten Rückfallrisiko für epileptische Anfälle mit motorischen oder sensiblen bzw. vegetativen Reiz- oder Ausfallerscheinungen gekennzeichnete chronische Erkrankung unterschiedlicher Ursache. Anamnese, EEG und MRT sichern die Diagnose. Therapiert wird akut mit Benzodiazepinen, prophylaktisch mit Antiepileptika und ggf. chirurgisch.

  • Faszikulation – Sichtbare, regellose, blitzartige Kontraktionen von Muskelbündeln ohne Bewegungseffekt.

  • Fieberkrampf – Bei Fieber auftretender klonischer oder tonisch-klonischer epileptischer Anfall (Dauer meist bis zu 15 Minuten). Drei bis vier Prozent der Kinder im Alter zwischen dem sechsten Lebensmonat bis zum fünften Lebensjahr sind betroffen.

  • Flattertremor – Unregelmäßiges grobschlägiges Zittern vor allem der Hände.

  • fokal – Von einem Herd ausgehend, nur einen Teil betreffend.

  • fokaler Anfall – Siehe Anfall, einfach-fokal, komplex-fokal.

  • Generalisierter Anfall – Siehe Anfall, generalisierter.

  • Genetisch bedingt – Erblich bedingt.

  • Grand-mal – Siehe Anfall, Grand-mal.

  • GTKA – Generalisiert tonisch-klonischer Anfall (siehe Anfall, generalisiert, sowie: tonisch-klonischer Anfall).

  • Halluzination – Form der Sinnestäuschung.

  • Hyperkinese – Pathologisch gesteigerte Motorik (Ãœbertriebene, starke unwillkürliche Bewegungen).

  • Hyperkinetisch – Deutlich vermehrte Bewegungsaktivität.

  • Hyperpnoe/Hyperventilation – Unphysiologisch vertiefte Atmung. Kann bei bestimmten Epilepsieformen einen Anfall provozieren und wird deshalb manchmal zu diagnostischen Zwecken benutzt.

  • Hyperthermie – Erhöhte Körpertemperatur (Gegenteil Hypothermie = Niedrige
    Körpertemperatur).

  • Hypokinese – Bewegungsarmut (Gegenteil von Hyperkinese).

  • Hypotonie – Druck (Blutdruck)-, Spannungs- bzw. Tonuserniedrigung (Gegenteil Hypertonie).

  • Idiopathisch – Ohne erkennbare Ursache entstanden, oder Ursache nicht nachgewiesen.

  • Idiosynkrasie – Ãœberempfindlichkeit gegen bestimmte Stoffe.

  • Immunvermittelt – Verursacht durch eine Immunreaktion des Körpers.

  • Impulsiv Petit mal – Siehe Anfall, Impulsiv Petit mal.

  • Indikation – Kriterium zur hinreichend gerechtfertigten Anwendung eines bestimmten klinischen Verfahrens, eines Arzneimittels, eines Hilfsmittels oder einer Therapie.

  • infantil – kindlich.

  • Intoxikation – Schädliche Wirkung von Giften.

  • intrakraniell – Im Schädel.

  • intravenös – In eine bzw. in einer Vene, zum Beispiel intravenöse Infektion oder Infusion.

  • invasiv – Eindringend, zum Beispiel invasive Blutdruckmessung.

  • Inzidenz – Epidemiologisches Maß zur Charakterisierung des Krankheitsgeschehens in einer bestimmten Population, konkret für das Auftreten einer Erkrankung oder eines Merkmals während eines bestimmten Zeitraums.

  • Jackson-Anfall – Einfach fokaler, meist an distalem Extremitätenabschnitt (seltener im Gesicht) beginnender epileptischer Anfall, der sich auf die betroffene Körperhälfte ausbreitet, im engeren Sinn fokal-motorischer Anfall mit Ausbreitung tonischer Verkrampfungen oder Myoklonien auf benachbarte Körperabschnitte.

  • Janz-Syndrom – Siehe Anfall, impulsiv Petit-mal.

  • juvenil – Jugendlich.

  • kognitiv – Prozesse und Strukturen des Gewahrwerdens, des Erkennens und der Informationsverarbeitung betreffend, zum Beispiel Erinnerung, Wahrnehmung, Gedanken, Erwartung, Bewertung.

  • Komorbidität – Gleichzeitiges Vorhandensein von zwei oder mehr diagnostisch unterscheidbaren Krankheiten bei einem Patienten. Eine ursächliche Beziehung muss zwischen diesen nicht bestehen.

  • Komplex-fokaler Anfall – Siehe Anfall, komplex-fokaler.

  • kongenital – Angeboren.

  • Kontraindikation – Gegenanzeige zur Anwendung eines Medikaments oder Medizinprodukts.

  • Krampfpotentiale – Veraltete Bezeichnung für epilepsietypische Potenziale im EEG

  • kumulativ – Anhäufend oder steigernd.

  • Leitlinie – Empfehlung der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften für ärztliches Handeln (Diagnostik, Therapie, Prävention). Medizinische Leitlinien aggregieren wissenschaftliche Evidenz und sind „systematisch entwickelte Entscheidungshilfen über die angemessene ärztliche Vorgehensweise bei speziellen gesundheitlichen Problemen im Rahmen der strukturierten medizinischen Versorgung“ (Europarat 2001).

  • Lennox-Gastaut-Syndrom – Seltenes schweres Syndrom, das sich durch verschiedene epileptische Anfallstypen auszeichnet. Typischerweise zwischen dem zweiten und siebten Lebensjahr auftretend. Unspezifische generalisierte, überwiegend tonische-, seltener atonische und myoklonische Anfälle und Absencen mit hoher Häufigkeit (meist mehrmals täglich) insbesondere während des Schlafes.

  • Lethargie – Teilnahmslosigkeit, Antriebslosigkeit.

  • Medikation – Verordnung, Verschreibung, Verabreichung von Arzneimitteln.

  • mesiale Temporallappen-Epilepsie – Die mesiale Temporallappen-Epilepsie ist die häufigste Form der Schläfenlappenepilepsien. Der epileptische Fokus liegt im Hippocampus oder hippocampusnahen Arealen.

  • Metabolisch – Veränderlich; im Stoffwechsel entstanden, stoffwechselbedingt, den Stoffwechsel betreffend

  • Mortalität – Anzahl der Todesfälle in einem Beobachtungszeitraum (Sterberate).

  • MRT – (Magnetresonanztomographie) Diagnostisches, computergestütztes bildgebendes Verfahren der Tomografie, das auf dem Prinzip der Magnetresonanz (NMR) beruht.

  • Muskeltonus – Spannungszustand der Muskeln (auch als Reflextonus bezeichnet).

  • Myalgie – Diffuser oder lokalisierter Muskelschmerz.

  • Myasthenia gravis – Belastungsabhängige Muskelschwäche.

  • Myoklonien – Kurze, ruckartige Zuckungen (< 100 Milisekunden) einzelner Muskeln ohne oder mit geringem Bewegungseffekt.

  • neonatal – Das Neugeborene betreffend.

  • nuklearmedizinisch – Die Nuklearmedizin betreffend; Nuklearmedizin ist die Anwendung von radioaktiv schwach strahlenden Stoffen zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken.

  • Osteopathie – Mehrdeutiger Begriff, bezeichnet einerseits allgemein eine Knochenerkrankung, andererseits eine komplementärmedizinische Methode, bei der zum Beispiel Blockierungen des Bewegungsapparates untersucht und behandelt werden.

  • Osteoporose – Systemische Skeletterkrankung mit Verminderung der Knochenmasse, Veränderungen der Knochenmikroarchitektur und erhöhter Frakturanfälligkeit.

  • Pädiatrie – Kinderheilkunde.

  • palliativ – Beschwerden einer Krankheit (zum Beispiel Schmerzen) lindernd, Geborgenheit
    und Wärme vermittelnd.

  • Partialanfall, Partialepilepsie – Siehe Anfall, fokaler.

  • Petit-mal – Siehe Anfall, Petit-mal.

  • Photosensibilität – Lichtempfindlichkeit der Haut (Gefahr des Sonnenbrands). Auch Bezeichnung für erhöhte Krampfbereitschaft durch Lichtreiz (photosensitive Epilepsie).

  • Pivotal-Studie – Schlüsselstudie.

  • Progressive Muskelentspannung/Muskelrelaxation – Von E. Jacobson (1929) entwickeltes aktives Entspannungsverfahren, das auf der Wahrnehmung des Unterschieds zwischen willkürlich angespannter und entspannter Muskulatur aufbaut und zur Beeinflussung von psychophysiologischen Anspannungszuständen eingesetzt wird. Vorteilhaft sind die leichte Erlernbarkeit, Nebenwirkungsfreiheit und raschen Erfolgserlebnisse beim Patienten.

  • Psychomotorik – Gesamtheit des durch psychische Vorgänge beeinflussten, willentlichen und automatisierten körperlichen Bewegungs- und Ausdrucksverhaltens. Hierbei bestimmen psychische Vorgänge wie Wahrnehmung und Reizverarbeitung, Antrieb und Affekt die Bewegung (Motorik).

  • psychomotorischer Anfall – Siehe Anfall, komplex-fokaler.

  • randomisiert – Zufällig, willkürlich.

  • Randomisierung – Zufällige Verteilung von Patienten oder Versuchspersonen auf unterschiedliche Gruppen, um in Bezug auf personengebundene Störgrößen möglichst ähnliche Versuchs- und Kontrollgruppen zu erhalten. Die Randomisierung ist neben der Verblindung eine wesentliche Voraussetzung für verallgemeinernde Schlussfolgerungen aus medizinischen Studien.

  • Reflexanfall – Nach bestimmten auslösenden Reizen auftretender Anfall.

  • Resektion – Operative Entfernung von (kranken) Organen/Organteilen.

  • Rezidiv – Wiederauftreten einer Krankheit nach klinisch vermuteter Heilung.

  • Rolando-Epilepsie – Benigne idiopathische, fokale Form der Epilepsie des Kindesalters, häufig zwischen dem fünften und achten Lebensjahr.

  • Schlafapnoe-Syndrom – Schlafbezogene Atemstörung.

  • sensorisch – Empfindlich, Empfindungen betreffend, aufnehmend, weiterleitend.

  • Signifikanz – Statistische Zuverlässigkeit bzw. Richtigkeit eines Versuchsergebnisses. Ein Ergebnis ist signifikant, wenn es sich nur mit einer geringen Irrtumswahrscheinlichkeit von meist weniger als fünf Prozent (p < 0,05) durch zufällige Ereignisse erklären lässt.

  • Sozialpädiatrie – Wissenschaft von den äußeren Einflüssen auf Gesundheit und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.

  • Spasmus – Auf einen Muskel oder eine Muskelgruppe beschränkte, unwillkürliche, meist schmerzhafte Muskelanspannung.

  • Status epilepticus – Andauernder epileptischer Anfall (> 5 min bei generalisiertem tonisch-klonischem Anfall bzw. > 20–30 min bei Absence oder fokalem Anfall) oder Wiederholungen epileptischer Anfälle über diesen Zeitraum ohne zwischenzeitliche vollständige Restitution. Ein Status epilepticus bedarf als Notfallsituation umfangreicher Therapiemaßnahmen, unter anderem durch verschiedene Antiepileptika.

  • Symptom – Zusammen mit einer Erkrankung auftretende Erscheinung. Der Patient
    beobachtet das Symptom selbst (subjektives Symptom) oder der Arzt nimmt es wahr
    (objektives Symptom oder klinisches Zeichen). Im weiteren Sinne gehören auch durch
    weitergehende Untersuchungen festgestellte Veränderungen zu den Symptomen.

  • synchron – Gleichzeitig.

  • Temporallappen-Epilepsie – Häufigste Epilepsie im Kindes- und Erwachsenenalter mit Fokus im Temporalhirn, die zu fokalen epileptischen Anfällen führt und häufig mit Lernbehinderung und Verhaltensstörungen einhergeht. Ursächlich sind eine Hippokampussklerose, Entzündungen, Tumoren, vaskuläre Prozesse oder Traumata. Therapiert wird mit Antiepileptika und eventuell epilepsiechirurgisch.

  • tonisch – Den Tonus betreffend – Erhöhte Muskelspannung ohne Bewegung.

  • tonisch-klonisch – Zunächst mit erhöhter Muskelanspannung ohne Bewegung (tonisch), anschließend schüttelnd, mit Zuckungen der Muskulatur einhergehenden Bewegung (klonisch).

  • tonisch-klonischer Anfall (TKA) – Anfall mit Abfolge von tonischer Anspannung und klonischen Bewegungen; andere Bezeichnung für Grand-mal-Anfall; genauere Bezeichnung: generalisierter tonisch-klonischer Anfall (GTKA).

  • Tremor – Bewegungsstörung. Unwillkürlich auftretende, weitgehend rhythmisch wechselnde Muskelkontraktionen von Agonisten und Antagonisten (wechselseitige Muskelgruppen).

  • Vagusnervstimulation (VNS) – Neurologisches Therapieverfahren, bei dem der linke Vagus-Nerv elektrisch stimuliert wird. Es findet vor allem Anwendung zur Prophylaxe epileptischer Anfälle.

  • zerebral – Das Gehirn oder Großhirn betreffend.

Kommunikationshilfen

ALS – Die ALS oder amyotrophe Lateralsklerose ist eine chronische, unheilbare Erkrankung, bei der es im Verlauf zu Muskelschwund und Lähmungen am gesamten Skelettsystem kommt.

Anarthrie – [Durch Störung im Zentralnervensystem verursachtes] Unvermögen, Wörter oder Einzellaute trotz Funktionstüchtigkeit der Sprechorgane richtig zu bilden. Apallisches Syndrom – Siehe Wachkoma.

Aphasie – Verlust des Sprechvermögens oder Sprachverstehens infolge einer Erkrankung des Sprachzentrums im Gehirn.

Apoplex – Ein Apoplex wird umgangssprachlich als Schlaganfall, Hirninfarkt oder Hirnschlag bezeichnet und beschreibt eine plötzliche (schlagartige) auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn. Diese führt zu einem Sauerstoffmangel und damit zu einem Gewebeuntergang einer oder mehrerer Gehirnregionen.

Apraxie – Unfähigkeit, richtige Artikulations- und Sprechbewegungen auszuführen (infolge krankhaft geschädigter Nervenbahnen).

Autismus – Entwicklungsstörung, die sich unter anderem in (gravierenden) Schwierigkeiten im Umgang mit Mitmenschen, in der Kommunikation und in sich wiederholenden und stereotypen Verhaltensweisen äußert.

Degenerative neurologische Erkrankung – Als neurodegenerative Erkrankungen bezeichnet man Krankheiten, die mit dem Untergang von Nervenzellen (Neurodegeneration) assoziiert sind und so die Funktion bestimmter Hirnareale oder Nervenbahnen einschränken.

Hirnatrophie – Gewebeschwund von Organen oder Zellen des Gehirns.

MS – Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems.

Parkinson – Morbus Parkinson ist eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung, die vor allem bestimmte Bereiche im Gehirn betrifft.

Progressiv – Sich in einem bestimmten Verhältnis allmählich steigernd, entwickelnd.

Rett-Syndrom – Das Rett-Syndrom ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung. Ursache dafür ist eine Enzephalopathie, die einem X-chromosomal dominanten Erbgang folgt.

Rückenmarksverletzungen – Eine Rückenmarksverletzung ist eine Schädigung bzw. Verletzung des Rückenmarks und dessen Umgebung.

Schlaganfall – Plötzlicher Ausfall bestimmter Funktionen des Gehirns, durch den Störungen des Bewusstseins und Lähmungen auftreten können, siehe Apoplex.

Selektiver Mutismus – Absichtliche oder psychisch bedingte Stummheit; Stummheit ohne organischen Defekt.

Wachkoma – Auch als apallisches Syndrom oder vegetativer Zustand bezeichnet, ist eine Form des Komas, in dem der Mensch bestimmte Reflexe und Bewegungen zeigt, aber nicht bei Bewusstsein ist. Er befindet sich in einem Zustand zwischen der tiefen Bewusstlosigkeit (Koma) und dem Wachsein, wie Gesunde es erleben.

Zerebralparese – Bezeichnet eine Gruppe von Symptomen mit Bewegungsstörungen und Muskelsteife (Spastik). Sie wird verursacht durch Fehlbildungen des Gehirns, die während der Gehirnentwicklung vor der Geburt oder durch einen Gehirnschaden vor, während oder kurz nach der Geburt entstehen.